In meinem künstlerischen Arbeiten behandle ich weiterhin die Farbe als zentrales Thema. Diesmal seht Ihr die Farbe als eine zusammengefügte Leinwand, die ich zuvor auseinandergeschnitten, besonders behandelt und gefärbt habe. Die gefärbten Quadrate aus Leinenstoff habe ich dann wieder einzeln genäht, zusammengenäht und aufeinandergehängt. Am unteren Ende des aufgehängten Stoffes sind ein kleines Quadrat an der Wand zu sehen, wie auch ein ganzer Stapel an Restquadraten auf dem Boden.
FARBAUFTRAG
In dieser Arbeit ging es mir nicht um den Farbauftrag im malerischen Sinne, nicht um das Malen als Geste oder körperliches Tun, bei der die Hand nah an der Leinwand entlangfährt - was in meiner vorherigen Arbeit sehr zentral war und aus einer expressiven Haltung geschehen ist – diesmal ging es mir besonders um
1. das Färben von bestimmtem Material über Tage hinweg (eben dem Leinwandstoff),
2. um die Wahrnehmung der Kontrastierung (v.a. die Komplementärfarben von Lila und Gelb, was ein Thema ist, das an meine vorherigen Arbeiten anknüpft),
3. und um die Gestaltung und Komposition (was Ihr in der Form von zusammen genähten Quadraten seht).
FÄRBEN & NÄHEN
Es sind vor allem der Prozess des Färbens und die Technik des Nähens, die die Komposition am Ende bestimmt. Dabei kippt die Leinwandgestaltung ganz klar heraus aus einer zweidimensionalen Fläche und gelangt in eine dreidimensionale, praktisch in einen Raum. Der Stoff hebt sich von der Wand ab, Quadrate fallen herunter oder liegen auf dem Boden. Immer wieder sind es die Techniken, die den Ausgangspunkt für mein weiteres Vorgehen bestimmen. Das Färben von Textilien ist ein langandauernder Prozess, der mehrere Tage in Planung braucht. Auch das Nähen mit der Nähmaschine erfordert strukturiertes Denken. Und dabei drängt die Organisation und Struktur nicht nur in den Techniken hindurch, sondern auch in der Form und Darstellung. Strukturierendes Element ist die Anordnung der Quadrate, klare vertikale und horizontale Linien, oder gar Schrägen.
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